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Lebenslauf von Albert von Péterffy

zusammengestellt von Silvia Beck

1896

wurde Albert in Alamor (Siebenbürgen) geboren. Er hatte fünf Geschwister, davon drei Schwestern und zwei Brüder. Von allen Geschwistern war Albert der zweitjüngste. Sein Vater war Gutsbesitzer auf dem Lande, und seine Mutter Irma war Herrin des Hauses.

1902

trat Albert in die Primarschule Klausenburg ein.

1906

begann die 8-jährige Ausbildung am Gymnasium.

1914

begann der Erste Weltkrieg.

1915

musste er nach Russland in den Krieg einrücken, wo er auch die Offiziersschule absolvierte.

1919

nach dem Ende des Krieges arbeitete Albert in einer Firma mit technischen Artikeln in Marosvasarhely. Zu dieser Zeit lernte er hier seine erste Frau kennen, die er dann bald darauf heiratete.

1920

wurde sein Sohn Andor geboren. Es kamen acht gute Jahre, das Geschäft (Unternehmen von Herrn Schieb) lief gut.

1929

begann die Wirtschaftskrise. Das Unternehmen von Schieb wurde aufgegeben. Dann war Albert fast zwei Jahre ohne Arbeit, aber es ging ihm finanziell gut.

1930

kam Albert zu der Firma von Peter Westen in Medias, wo er zwei jahre lang als Organisator zur Absetzung der Ware arbeitete.

1932

gründete er eine eigene Tuchfabrik in Kovázna.

1936

lernte er Gertruda Mayer kennen.

Albert von Péterffy in seinen jüngeren Jahren

1937

war die Fabrik fertig gebaut.

1938

heiratete er Gertruda, seine zweite Frau. Er konnte nun ein wunderschönes Haus, eine schöne Fabrik, einen grossen Park, einen Tennisplatz, ein Schwimmbad und vieles mehr sein Eigentum nennen.

1939

begann der Zweite Weltkrieg.

1940

musste Rumänien Siebenbürgen an Ungarn abtreten.

1942

stürzte Alberts Sohn Andor im Krieg mit dem Flugzeug ab.

1944

war der Krieg in Siebenbürgen zu Ende, das Gebiet kam durch einen Friedensvertrag wieder zu Rumänien.

 

Albert in den 40-er Jahren

1948

wurde Alberts Eigentum nach der Machtübernahme durch die Kommunisten verstaatlicht. So verlor er von einem Tag auf den andern seine Fabrik, das schöne Haus mit Garten – alles, was er aufgebaut hatte. Es kamen sehr schwere Zeiten. Er bekam keine Arbeit mehr, weil die Kommunisten ihn als Ausbeuter bezeichneten.

später

gab eine Freund seines Bruders – ein Akademiker und Chef eines holzverarbeitenden Betriebs – Albert Arbeit.

später

arbeitete er in einer Lokomotiv-Fabrik. Als man hier erfuhr, was er vorher gemacht hatte, galt er wiederum als Ausbeuter, und damit war auch diese Anstellung beendet.

1962

 am 12. September kam Albert mit seiner Frau Gertruda in die Schweiz. Sie wurden von einer Dame der Organisation HEKS am Thuner Bahnhof abgeholt und nach Goldiwil gebracht. Dort verbrachten sie zwei Monate in einer Pension, bis sie eine Wohnung gefunden hatten. Am 11. November war dann soweit, sie konnten eine kleine Wohnung in einem Wohnblock in Steffisburg beziehen. Bald darauf arbeitet Albert für die Firma Richiger, er arbeitete zu Hause an technischen Zeichnungen.

1967

bis 1968 arbeitete Albert bei der Gebr. Hoffmann AG in Thun als technischer Berater.

1969

kam Albert zurück zu Richiger und arbeitete als technischer Konstrukteur.

1970

zog Albert am 13. Juni mit seiner Frau nach St.Gallen. Dort stand er sehr intensiv mit der Hochschule in Verbindung.

1976

zog Albert mit seiner Frau wieder nach Steffisburg in eine kleine 2½-Zimmerwohnung an der Thunstrasse 22. Dort arbeitete er an Studien über die Abschaffung des Geldes und über die Zukunft der Menschheit.

1982

erkrankte seine Frau an geistiger Verwirrtheit und an körperlicher Schwäche, so dass sie den Rest ihres Lebens im Rollstuhl verbringen musste. In dieser Zeit war Albert täglich bei seiner Frau im Asyl Gottesgnad und kümmerte sich liebevoll um sie.

1987

starb Gertruda von Péterffy. Albert blieb allein in seiner kleinen Wohnung und arbeitete sehr intensiv an Studien über die Zukunft der Menschheit. Er blieb auch immer mit der Hochschule in St. Gallen in Kontakt. Er hatte in St. Gallen in Frau Alice Fisch auch eine liebe Freundin, die er ab und zu besuchte. Es kamen ein paar gute und gesunde Jahre für Albert, er konnte sehr glücklich sein mit seinem Leben. Über all die Jahre hinweg besorgte ihm Frau Voser aus Steffisburg den Haushalt, die Wäsche und alles, was er nicht selber erledigen konnte.

Albert auf dem Balkon seiner Wohnung in Steffisburg

1990

lernte ich Albert von Péterffy kennen. Er fragte mich, ob ich interessiert wäre, ihm bei seinen Schreibarbeiten behilflich zu sein. Die Spontanität dieses Mannes erstaunte mich sehr und ich wollte mir dieses Angebot zuerst gut überlegen...

1991

war es dann soweit, dass ich für Albert arbeitete. Es handelte sich dabei um Umformungen und Korrekturen in Deutsch zu machen. Vo da an besuchte ich ihn zwei Mal pro Woche in seiner Wohnung, wo wir fleissig an seinen Studien "Produktion und Verteilung ohne Geld", "Bevölkerungsexplosion", "Gedanken über die Zukunft der Menschheit im Jahr 2000" usw. arbeiteten. Es lief alles gut und er war sehr glücklich über seine Arbeit, doch leider hatte nicht immer und überall Erfolg mit seinen Ideen.

Albert mit seinem Eletromobil

1993

im Alter von 97 Jahren, kaufte sich Albert im Frühling ein schönes rotes Elektromobil, um sich den Weg ins Asyl, wohin er jeden Mittag zum Essen ging, zu erleichtern. Das war eine grosse Freude für ihn.

1994

am 16. Juli, als er in der Garage sein Elektromobil herausholen wollte, stürzte er bei der Treppe vor dem Haus und fiel hin. Er brach sich dabei den linken Oberschenkel. Er wurde ins Spital Thun transportiert, wo er sofort operiert wurde. Zuerst sah alles nach einer schnellen Genesung aus; die Aussicht, dass er wieder zurück in seine Wohnung konnte, war gross. Aber die Schmerzen waren stark, und der Bruch verheilte nur sehr langsam und schlecht. Nach 16 Tagen im Spital Thun musste er zur Erholung in die Höhenklinik Heiligenschwendi übersiedeln. Nach zwei Tagen wurde er ins Asyl Gottesgnad in Steffisburg gebracht, wo er sich schon ein wenig vertraut fühlte. Nach seinem Geburtstag am 14. August ging es rapide abwärts mit ihm. Er hatte immer Durchfall, so dass er kaum mehr essen und trinken konnte.

Am Freitag dem 19. August 1994 starb Albert Péterffy nach kurzem Leiden. Sechs Tage später wurde er kremiert, darauf folgte eine Abdankung über sein langes und interessantes Leben. Es war ein denkwürdiger Abschied, wir alle werden ihn in guter Erinneung behalten.

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