Vorgeschichte
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Eine kleine Vorgeschichte zu meinem wissenschaftlichen Werk - geldlose Gesellschaft

Ich bin mir darüber vollkommen bewusst, dass ich mit dieser Denkschrift ein grösseres Problem anfechte als z.B. die Reise auf den Mond oder die Astronautik im Allgemeinen.

Der Vergleich ist insofern nicht treffend, da die Vorbereitung der Astronautik von allen Seiten mit ungeheurem Aufwand unterstützt wurde, dagegen meine Theorie, welche ich hiermit veröffentliche - vorläufig - auf felsenharten Widerstand stossen wird. Der Weg wird mühsam sein und beansprucht klare, überzeugende Formulierungen bis der kleine Funke im menschlichen Verstand aufleuchtet und bis von diesen kleinen Punkten ein umfassendes, grosses Feuer die Vergangenheit vernichtet und Platz macht für eine neue Einprägung in die menschliche Lebensart und den Charakter.

Die Möglichkeit und Notwendigkeit, über eine geldlose, menschliche Gesellschaft oder Volkswirtschaft nachzudenken und darüber zu meditieren, ist mir mit der Erschütterung, welche mich damals schicksalhaft getroffen hatte, als ich in einem kommunistischen Oststaat mein grosses Vermögen - von heute auf morgen - durch staatliche Enteignung und natürlich ohne Entschädigung verloren hatte.

In dem Moment, als ich aus meinem Eigentum (Fabrik, Wohnung, Park mit Tennisplatz und Schwimmbad) her ausbefohlen wurde, musste ich zwangsläufig gründlich nachdenken, um zu meiner inneren Beruhigung - für mich selber - ein Resultat zu ziehen, ob diese, von Menschen wie Marx, Engels, Lenin und Stalin ausgeklügelte und erfundene grobe Aktion tatsächlich zu Gunsten der Menschheit, berechtigt oder unberechtigt war. Dadurch wollte ich über meine damaligen Gefühle und seelische Krise Herr bleiben, mich beruhigen und eine moralische Erklärung suchen, welche die Gerechtigkeit, was mit mir geschehen war, bestätigen sollte.

Ich muss hinzufügen, dass ich mein damaliges Vermögen nicht geerbt, sondern mir mit harter Arbeit erschaffen hatte. Und trotzdem war es für mich nicht sehr tragisch, zu dem Resultat zu gelangen, dass das Gefühl "Besitzer" eines grossen Vermögens zu sein, in Wirklichkeit nur' eine Enttäuschung, ein Selbstbetrug ist.

Und trotzdem geht das Leben weiter. Seit damals sind 29 Jahre mit viel Kampf vergangen, aber immer mit der Hoffnung, weiter zu Leben. Es hatte sich einfach bestätigt, dass Eigentum und Besitz falsche Begriffe sind, ohne die man weiter leben kann.

Im weiteren wird in dieser Denkschrift klar gemacht, dass ich mich nicht für einen Klassenkampf, eine gewalttätige Revolution, einen Aufstand der Arbeiterschaft gegen die Arbeitgeber oder gegen die Kapitalisten eingesetzt habe.

Das Problem und der Begriff "Klassenkampf", das Hauptschlagwort der Sozialisten und Kommunisten, verschwindet automatisch in der geldlosen Volkswirtschaft. Worte und Begriffe wie Konjunktur, Dekonjunktur, Inflation, Deflation, Preissteigerung, Geldauf- und -abwertung, Rezession und Arbeitslosigkeit werden aus dem Wörterbuch gestrichen. Dagegen wird Management gross geschrieben.

Mit der Abschaffung des Geldes öffnet sich eine neue Epoche in der Geschichte der Menschheit. Ein neuer Mensch mit neuer Ethik und neuer Mentalität wird entwickelt. Statt dem Streben nach Profit wird alles durch reine Zweckmässigkeit untersucht, beurteilt und alles wird im Interesse der Menschheit und nicht des Profites entschieden und gemacht.

Die Ausführung bzw. Verwirklichung meiner Theorie schafft einfach die Grundlage` zur Automatisation und dadurch auch die Herstellung der Gebrauchsgüter, im vollen Interesse jedes einzelnen Menschen und ohne Arbeitslosigkeit, sondern unter Befreiung des Menschen von der physischen Arbeit.

In der geldlosen Gesellschaft hängt die Produktion der Güter nicht davon ab, ob Kapital zum investieren, Rohmaterial zu kaufen oder die Löhne zu bezahlen, vorhanden ist. Die Investitionen von Arbeit und Kapital wird nicht "bezahlt". Es besteht keine Möglichkeit zum Ausbeuten, es gibt keinen Geldgewinn, keinen Geldverlust, keine Bereicherung, keine Verbrechen wegen oder mit Geld, keine Gewinne am Roulette, an der Lotterie oder an der Börse.

Das Geld ist eine menschliche Erfindung, deshalb besteht die Möglichkeit, es durch bessere Instrumente zu ersetzen. Die Eigenschaft des Geldes stiftet in der heutigen Gesellschaft laufend soziale Unruhen, welche in Streiks, Massendemonstrationen und Gewalttätigkeiten münden. Alle Symptome zeigen und weisen darauf hin, dass die Volkswirtschaft, welche auf dem Geld basiert, versagt.

Um den durch das unstabile Geld verursachte Wirrwarr in Ordnung zu bringen muss das Geld abgeschafft werden, auch wenn sich das Geld in den vielen tausend Jahren so tief in die menschliche Denkart und Natur eingeprägt hat, dass es so unentbehrlich scheint für die Aufrechterhaltung des menschlichen Lebens wie die Sonne, die Luft und das Wasser.

Es muss eine neue, konstante, ständige Werteinheit - wie in der Physik - gefunden werden, mit immer gültigen, stabilen Werteinheiten, Kilogramm, Kilowatt, Kilokalorien usw.

Zur Sache: Wirtschaften bedeutet soviel, wie für die Aufrechterhaltung der physischen Kondition des Menschen zu sorgen. Diese Aufgabe teilen wir auf in zwei grosse und wichtige Teile: Die Produktion der Güter und die Verteilung der Güter. Im weiteren habe ich mich bemüht, diese zwei Funktionen, anstelle des Gelde, durch eine physikalische, ständig Werteinheit zu lösen.

Albert von Péterffy
Steffisburg, 12. Mai 1969

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